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Aragonit
 

 
 
Aragonit
Chemismus Ca[CO3]
Mineralklasse

wasserfreie Carbonate ohne fremde Anionen
5.AB.15 (8. Auflage: V/B.04-10) (nach Strunz)
14.1.3.1 [1] (nach Dana)

Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse orthorhombisch-dipyramidal
Farbe farblos, weiß, grau, gelb, rot, grün, violett, blau
Strichfarbe weiß
Mohshärte 3,5 bis 4,5
Dichte (g/cm³) 2,95
Glanz Glasglanz, Bleiglanz, Fettglanz
Transparenz durchsichtig bis undurchsichtig
Bruch muschelig
Spaltbarkeit undeutlich
Habitus prismatische, oft pseudohexagonale Kristalle, oolithische, gebänderte, säulige und dendritische Aggregate
häufige Kristallflächen  
Zwillingsbildung häufig nach {110}, zyklische Drillinge oder Viellinge, polysynthetische Viellinge
Kristalloptik
Brechzahl
α = 1,529 bis 1,530 β = 1,680 bis 1,682 γ = 1,685 bis 1,686 [2]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0.156 [2] ; zweiachsig negativ
Pleochroismus
nicht vorhanden
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ 18° bis 19° [2]
weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen  
Schmelzpunkt  
chemisches Verhalten  
ähnliche Minerale Calcit, Vaterit, Baryt, Gips
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
besondere Kennzeichen Lumineszenz
 

  Bilder

 
     
  Geschichte

Aragonit wurde 1796 von Abraham Gottlob Werner beschrieben und nach seinem Fundort in Aragonien, NO-Spanien benannt.

 
   
  Bildung und Fundorte

Aragonit bildet sich entweder hydrothermal oder als Neubildung bei sich zersetzenden calziumhaltigen Gesteinen (die sog.„Eisenblüte“). Häufig tritt Aragonit bei Sinterbildung im Umfeld kalkhaltiger und heißer Quellen auf. Ablagerungen in Wasserrohren, Wasserleitungen und Wasserkessel bestehen ebenfallsoft aus Aragonit.

Aragonit kristallisiert in unterschiedlichster Form. Prismatische Kristalle bilden sich ebenso wie Aggregate, die olithisch, gebändert, säulig und dendritisch, parallelfaserig, radialstrahlig oder nadelig sein können.

Unter normalen Bedingungen ist Aragonit ein metastabiles Mineral, d.h. es wandelt sich allmählich in Calcit um. Lediglich bei hohem Druck, unter den Bedingungen einer Hochdruck-/Niedrigtemperaturmetamorphose, ist Aragonit stabil. Selten findet man deshalb den Aragonitmarmor, ein Gestein mit Aragonit.

Eine spezielle Erscheinungsform stellen die Kalkablagerungen in Wasserleitungen und wasserreichen Bergbauanlagen dar. Dieses Phänomen veranlasste bereits im Römischen Reich regelmäßige Reinigungsarbeiten in davon betroffenen Wasserleitungen. Der darin gebildete Kalksinter fiel in großen Mengen an und musste aus ihnen herausgeschlagen werden. Mitunter wurden die herausgetrennten Ablagerungen zu dekorativen Anwendungen wie Onyxmarmor weiterverarbeitet.

Fundorte von Aragonit sind u.a.: Corocoro, Bolivien, der Erzberg in Österreich, Špania Dolina und Podrečany in der Slowakei, Cianciano, Italien und Tarnobrzeg, Polen. Weiterhin als Sprudelstein in Karlsbad, Tschechien. Kristalline Form wird am Číčov im Böhmischen Mittelgebirge gefunden.

     
  Verwendung

Trotz hoher Sprödig- und Spaltbarkeit wird Aragonit als Schmuckstein verwendet.

     
  Sternzeichen

Wassermann

     
  Fälschung und Imitationen

gebänderter Aragonit (Onyxmarmor) wird als Kalifornischer Onyx, Mexikanischer Onyx oder Türkischer Onyx angeboten

     
  Literatur

 
   
  Weblinks