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Lava
 

 
 
Lava
Chemismus SiO2-Gehalt zwischen 45  % und 70  %
Mineralklasse

Silikatschmelzen

Kristallsystem amorph
Kristallklasse  
Farbe schwarz, grau, braun
Strichfarbe weiß
Mohshärte 5 - 5,5
Dichte (g/cm³)  
Glanz Fettglanz
Transparenz keine
Bruch muschelig
Spaltbarkeit keine
Habitus  
häufige Kristallflächen keine
Zwillingsbildung keine
Kristalloptik
Brechzahl
 
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
 
Pleochroismus
 
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
 
weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen  
Schmelzpunkt 800 - 1200 °C
chemisches Verhalten  
ähnliche Minerale  
Radioaktivität  
Magnetismus  
besondere Kennzeichen  
 

  Bilder

 
     
  Geschichte

Lava (ital. „Regenbach“) leitet sich von lat. schwimmen/fließen ab. Die Bezeichnung rührt daher, daß eruptiertes Magma fließt, solange seine Temperatur entsprechend hoch ist. Sowohl auf der Erdoberfläche fließende Lava als auch die aus der Bewegung heraus erstarrte Lava wird als Lavastrom bezeichnet.

 

 
   
  Bildung und Fundorte

Lava ist ein vulkanisches Förderprodukt, es gehört zur Gruppe der Vulkanite. Magmen treten selten direkt an die Oberfläche aus, da dazu erhebliche Kräfte erforderlich sind. Häufiger sind so genannte Intrusionen, hierbei erstarrt Magma in der Erdkrustet. Laven sind Silikatschmelzen mit einem Gewichtsanteil von 45–70 % SiO2. Hier unterscheidet man zwischen saurer oder rhyolithischer Lava (SiO2-Gehalt > 65 %, hochviskos) und basischer oder basaltischer Lava (der SiO2-Gehalt ist beträgt weniger als  52 %, ist also niederviskos). Dazwischen finden sich die intermediären oder andesitischen Laven (SiO2-Gehalt 52 % bis 65 %). Beim Aufstieg des Magmas finden unterschiedliche Prozesse statt, welche Einfluss auf die Zusammensetzung der austretenden Lava haben , so daß diese von der des primären Magmas abweichen kann. Da Lava beim Austritt an die Oberfläche relativ schnell abkühlt, ist ihr Gefüge in der Regel feinkörnig oder glasig. Durch den Austritt von Gasen durch die Druckentlastung beim Aufstieg bilden sich in der Lava kleinere oder größere Blasen. Die Temperatur der Lava beträgt beim Austritt zwischen 800 °C und 1200 °C (rhyolithische, bzw. basaltische Lava). Die erstarrte Lava bezeichnet man als magmatisches Gestein. Unterschiedliche Bedingungen beim Austritt und bei der Abkühlung führen zu verschiedenen Erscheinungsformen der Lava. Die verbreitetsten Formen:

Pahoehoe-Lava ist eine dünnflüssige basaltische Lava von geringer Viskose, welche als Lavastrom hangabwärts fließt. Sie bildet glasige Oberflächen. Erscheinungsformen von Pahoehoe-Lava sind Stricklava, Fladenlava oder Schollenlava.

Die Aa-Lava oder Brockenlava ist von allen Lava-Arten die zähflüssigste Form. Ihr Name gibt den Schmerzens-Laut wieder, wenn man barfuß über die erstarrte Lava geht. Er kommt aus dem polynesischen Sprachraum.

Sobald der Schmelzfluss erstarrt, zerbricht dessen Kruste und zurück bleibt eine Oberfläche, welche von scharfkantigen, ungleichmäßig geformten Brocken und Schollen durchsetzt ist.

Gegenüber der Pahoehoe-Lava fließt die Aa-Lava langsamer und ist kühler. Meist befindet sie sich im unteren Teil von dünnflüssigen Lavaströmen, weil durch Ausgasung und Abkühlung die Zähigkeit zunimmt.

Kissen- oder Pillowlava ist unter Wasser erstarrt und von kissenartiger Form. Sie gilt daher als sicheres Indiz für subaquatischen Vulkanismus. Als häufige Erscheinung entlang der Mittelozeanischen Rücken ist sie ein wesentlicher Bestandteil von Ophiolithen (ozeanische Kruste), welche auf kontinentale Kruste geschoben wurde.

Brotkrustenbomben bestehen aus Lava, die noch beim Austritts während der Flugphase erkaltet und die Form von Brotlaiben zeigt. Bomben mit einem kleineren Durchmesser als 64 mm wurden nach dem italienischen Ort Lapilli benannt.

Lava-Seen sind eine besondere Erscheinung (zum Beispiel Erta Ale). Sie entstehen meist bei länger andauernden Ausbrüchen von Vulkanen, indem sich zum Beispiel Krater mit Lava füllen. Lava-Seen können bis zu 100 Meter tief sein. Die Lava kühlt in einem solchen See sehr langsam ab (mehrere hundert Tage) und bietet dadurch die Möglichkeit, die Erstarrungsprozesse von Lava zu untersuchen.

Beim Abkühlen von Lavaströmen entstehen oft große Hohlräume. Hierbei ist die erkaltete Oberfläche bereits erstarrt, während im Inneren des Lavastromes die flüssige Lava noch weiter abfließt. Die Hohlräume dieser Lava-Höhlen können auch zusammenstürzen und es entstehen Lavagräben.

Ein Lava-Dom entsteht wenn die Lava beim Austritt bereits so zäh ist, daß sie nicht abfließen kann. Man versteht darunter einen kurzen und dicken, oft pfannkuchenartigen Lavastrom. Oft füllen Lavadome auch in fingerartigen Formen einen Kraterschlund auf, welcher sich zuvor durch eine explosive Eruption entleert hatte.

Die Bildung von Lavadomen zieht sich über einen längere Zeiträume hin und ist daher ein von Wissenschaftlern gut dokumentierter Vorgang. Berühmt sind die Lavadome am Mount St.Helens (Washington,USA), wo sich vor dem Ausbruch von 1980 eine solcher bildete und seither schon wieder die Bildung eines neuen Lavadoms begonnen hat. Berühmt sind auch die Lavadome des Unzen und des Showa-Shinzan auf der Insel Hokkaido, Japan. Dort hat man wohl das erste Mal mitverfolgt, wie sich ein Vulkan vor seinem Ausbruch aufbläht und verformt. Beispiele für europäischer Lavadome sind der Hohentwiel (Singen, BRD) oder der Puy de Dôme ( Südfrankreich).

Kühlt Lava unter bestimmten Bedingungen ab, entstehen Basaltsäulen. Die Lava zieht sich zusammen und zerspringt während des Abkühlungsprozesses.

Wenn z.B. Pahoehoe-Lavaströme schnell abkühlen, werden die Lavasäulen nicht so auffallend und sind unregelmäßig geformt. Dies erklärt warum die Lavafelder sehr anfällig für Erosionen sind.

Schön ausgebildete Basaltlavasäulen hingegen bilden sich bei langsamerer Abkühlung, die Säulen stehen immer senkrecht zur Abkühlungsfläche. Daher findet sich in Lavaschichten und flach liegenden Intrusionen eine vertikale Ausrichtung der Säulen, wie etwa bei Gerðuberg im Hnappadalur (Island) oder bei St.Flour in der Auvergne (Frankreich).

Da Lava nicht gleichmäßig abkühlt, sondern an der Oberfläche schneller und in der Tiefe langsamer, ist das obere Säulenteil oft dünner als untere.

     
  Verwendung

Obwohl Lava nicht zu den Halbedel- bzw. Edelsteinen gehört, ist Lava-Schmuck seit einigen Jahren sehr beliebt.

     
  Sternzeichen

 
     
  Fälschung und Imitationen

keine bekannt

 
     
  Literatur

 
   
  Weblinks