Startseite Wissen Impressum Buchtips      
A |  B  |  C  |  D  |  E  |  F  |  G  |  H  |   |  J  |  K  |  L  |  M  |  N  |  O  |  P  |  Q  |  R  |  S  |  T  |  U  |  V  |  W  |  X  |  Y  |  Z
   
   
 
 
 
Realgar
 
 
 
Realgar
Chemismus As4S4
Mineralklasse

nichtmetallische Sulfide
IIV/F.02-30(nach Strunz) 2.8.22.1 (nach Dana)

Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-prismatisch 2/m
Farbe rot, orangerot
Strichfarbe rot bis orangegelb
Mohshärte 1,5 - 2
Dichte (g/cm³) 3,4-3,6
Glanz Diamantglanz, Fettglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch muschelig
Spaltbarkeit unvollkommen
Habitus prismatische, längsgestreifte Kristalle; körnige, massige Aggregate
häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung  
Kristalloptik
Brechzahl
a= 2,5385 ; β= 2,684 ; γ=2,704
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ = 0,1661 ; zweiachsig negativ
Pleochroismus
dunkelrot-dunkelrot-orangerot
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
 
weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt  
chemisches Verhalten löslich in Säuren
ähnliche Minerale Cinnabarit, Orpiment, Pararealgar, Rubin
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus  
besondere Kennzeichen hochgiftig
 

  Bilder


 
 
Geschichte

Realagar leitet sich vom Arabischen "Radj al ghar" und bedeutet Höhenpulver. Synonyme sind Rauschrot, rotes Rauschgelb, Rubinschwefel, rotes Schwefelarsen, roter Goldschwefel.
     
  Bildung und Fundorte
Realgar bildet sich primär in Erzgängen und vulkanischen Thermen aus hydrothermalen Lösungen. Sekundär entsteht er durch die Verwitterung und Zersetzung arsenhaltiger Minerale wie Arsenopyrit, auch durch Resublimation von vulkanischen Gasen. Realgar ist momoklin und entwickelt meist kleine, längsgestreifte primatische Kristalle oder massige Aggregate in orangegelb bis rot. Er ist sehr instabil und zerfällt bei UV-Licht in Auripigment (As2S3 und Arsenik (AsS). Realgar ist in Kalilauge und in Säuren teilweise löslich und entwickelt dann hochgiftige Dämpfe (Arsenwasserstoff), welche nach Knoblauch riechen.

Funde: Allchar (Makedonien), Böhmen/Tschechien, Baia Sprie (Rumänien), Shimen/Hunan (China), Wallis (Schweiz), Nevada (USA)

 

 
     
  Verwendung

Früher als Farbpigment genutzt, fand der Realgar auch in der Glasherstellung und Medizin Verwendung. Wegen seiner extremen Giftigkeit darf er nur noch unter besonderen Sicherheits vorkehrungen verwendet werden. Realgar enthält einen Arsenanteil von etwa 70 Gewichtsprozent.
 
     
  Fälschung und Imitationen

Fälschungen sind keine bekannt. Realgar ist dem Cinnabarit (Zinnober) und dem Rubin ähnlich. Jedoch sind sie schwerer, bzw. härter und kristallisieren beide trigonal. Es besteht noch gewisse optische Ähnlichkeit mit Proustit und Krokoit.
 
     
  Literatur

 
     
  Weblinks